Historie
Gründung des Vereins im Jahre 1984
Bereits 1965 fanden die ersten Gespräche zwischen den Räten von Mont-Saint-Aignan und Barsinghauen statt. Am 11. Juli 1966 wurde die Partnerschaft in Barsinghausen und am 1. April 1967 in Mont-Saint-Aignan endgültig besiegelt. Lebendig gestaltet und praktisch gelebt wird sie durch viele engagierte Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Gruppen. So wurden die Schülerbegegnungen zwischen der KGS Barsinghausen und dem College Jean de la Varende rasch zur Tradition, ebenso die Kontakte der katholischen St. Barbara Gemeinde zur Kirchengemeinde Notre Dame de Misencorde. Schon am 13. März 1984 nahm eine Abordnung dieser Gemeinde an der Einweihung der St. Barbara-Kirche teil und stiftete einen Altarkelch. Die Sportler beider Städte krönen ihre guten Kontakte meistens zu Himmelfahrt mit zünftigen Festen und Wettkämpfen der Judokas, Basketballer und Schwimmer. Diese gelebte Partnerschaft führte am 1. Oktober 1984 zur Gründung unseres Vereins. 69 Bürgerinnen und Bürger unterzeichneten die Gründungsurkunde. Heute zählt der Verein über 300 Mitglieder.
Auf der ersten Mitgliederversammlung am 1. Dezember 1984 wurde der ehemalige Stadtdirektor Fritz Hamann zum 1. Vorsitzenden gewählt. Sein Nachfolger wurde der frühere Bürgermeister Walter Theil. Ab dem 24. März 1993 leitete Herr Josef-Michael Samol die Geschicke des Vereins. Am 17. Mai 1990 kam es zur Gründung der Jugendgruppe des Vereins. Sie organisiert beispielhaft in eigener Regie Reisen, Teilnahme an Veranstaltungen und Festen und die lustige Zeitung "Le Pengouin dechaine". Ein Sproß, auf den der Verein mit Stolz blickte.
Neue Partnerschaft mit Wurzen (Sachsen)
Ein weiterer Meilenstein war der Vertrag vom 20. Oktober 1990 über die Partnerschaft mit Wurzen, geschlossen im Beisein von Vertretern aus Mont-Saint-Aignan. Beispielhaft ist auch der Austausch von Praktikanten zu nennen. Durch bewundernswürdigen Einsatz von Frau Rosemarie Struß, die den Austausch ins Leben gerufen hat und der jetzt vom Vorstand weiter betreut und entwickelt wird, nimmt Barsinghausen landesweit eine herausragende Stelle bei der Anzahl der vermittelten Praktika ein. Ermöglicht wird das durch die freundliche Unterstützung Barsinghäuser Betriebe und Gastfamilien. Frau Struß vertritt unseren Verein beim Deutsch-Französischen-Jugendwerk.
Die Jubiläen
Natürlich wusste der Verein die jeweiligen Jubiläen immer würdig zu feiern. Das 20-jährige Bestehen der Partnerschaft war Anlass für Feiern vom 8.-11.5.1986 in Barsinghausen und vom 28.-31.5.1987 in MontSaint-Aignan. 1991 wurde das 25-jährige Jubiläum mit ca. 250 Gästen aus Frankreich begangen. Die Koordination der gesamten Organisation lag in den Händen von Herrn Samol. Es fanden sechs Großveranstaltungen mit z.T. bis zu 700 Gästen statt. Die Wurzener mischten kräftig mit. Als Gegenstück gab es Feiern in Mont-Saint-Aignan vom 27.-31.5.1992 unter Teilnahme von vielen Barsinghäusern und einigen Wurzenern.
Städtepartnerschaft mit Brzeg Dolny
Die Unterzeichnung des Partnerschaftsabkommens zwischen Barsinghausen und Brzeg Dolny am 2. Juni 2001 gab den schon acht Jahre alten Beziehungen der Städte eine neue Dimension.
Begonnen hatte es durch schulische Kontakte mit Niedersachsen, die durch eine Lehrergruppe mit den Schulleitern Michael Samol von der KGS Goetheschule in Barsinghausen und Uwe Drews von der Hauptschule in Mellendorf an der Spitze im Jahr 1993 initiiert wurden und bis heute fortbestehen. Später war es die spontane Hilfe unserer Freunde aus Barsinghausen nach der Jahrtausendüberschwemmung 1997. 1998 verlieh der Rat der Stadt Brzeg Dolny deshalb Herrn Michael Samol die Ehrenbürgerschaft der Stadt.
Nach Abschluss der Partnerschaft zwischen beiden Städten begann eine enge freundschaftliche Zusammenarbeit, die alle Erwartungen der das Abkommen unterzeichnenden Bürgermeister Klaus D. Richter und Aleksander M. Skorupa überstieg. So fanden Treffen und gegenseitige Besuche verschiedener Sozial-, Berufs- und Politikergruppen unserer Gemeinden statt; durch die vielfältige weitere kulturelle, touristische und sportliche Kontakte zustande kamen. Besonders hervorgehoben werden sollen gemeinsame internationale Veranstaltungen mit überwiegend jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus unseren Städten und deren weiteren Partnergemeinden aus verschiedenen europäischen Ländern, z.B.
"Das Wachsen Europas" - Juli 2001 - Normandie, Frankreich
"Sich kennen lernen während der Arbeit und der gemeinsamen Feier" - August 2002- Niedersachsen, Deutschland
"Europäische Brücken" - Juli 2003 - Niederschlesien, Polen
"Umweltverschmutzung kennt keine Grenzen" - Juli 2004 - Niederschlesien, Polen
Internationales Hallenfußballturnier - Dezember 2005 - Brzeg Dolny
Wie man sieht, bildet das Abkommen einen Freundschaftskeim, aus dem einige Triebe (Partner) mit mehreren Zweigen (Veranstaltungen) gewachsen sind - und so entwickelt sich ein schöner europäischer Freundschaftsbaum.
Der vierte Städtepartner: Kovel in der Ukraine
Nach Mont Saint Aignan, Brzeg Dolny und Wurzen erhalten die Barsinghäuser im Jahr 2008 eine weitere Partnerstadt: Kovel in der Ukraine.
Der Verein für Städtepartnerschaft und europäische Kontakte Barsinghausen (Europaverein) organisiert die Besuche, für Programme und Kontakte. Josef-Michael Samol, Vorsitzender des Europavereins, warb vor den Ausschussmitgliedern des Rates. Der Rat der Stadt müsse lediglich ab und an Präsenz zeigen - "und das nur, wenn er möchte". Allerdings erinnerte Samol daran, dass die Stadt die ersten offiziellen Kontakte mit Kovel geknüpft hatte - bereits im Jahr 2005 wurden Vertreter der ukrainischen Stadt auf das hiesige Stadtfest eingeladen. Zudem sei eine solche Verbindung für die Integration der Ukraine in Europa von Bedeutung. "Wir werden unsere Arbeit verlässlich leisten", so Samol - der Europaverein brauche lediglich politische Unterstützung.
Für die noch junge Städtepartnerschaft zitieren wir hier unseren Ehrenvorsitzenden Josef-Michael Samol aus dem Informationsheft vom Mai 2009:
Die Städtepartnerschaft Kovels mit Barsinghausen hat für die Kovelaner eine hohe politische Bedeutung. Die vielen Partnerschaften mit Städten aus dem ehemaligen "Ostblock" zeigen, dass Kovel eine offene Stadt sein will und Kontakte und Erfahrungsaustausch mit anderen sucht. Die Partnerschaft mit Barsinghausen öffnet gewissermaßen das Fenster nach dem Westen Europas.
Die Ukraine ist ein Land mit viel Potenzial, aber auch mit hohem Entwicklungs- und Unterstützungsbedarf. Das Land ist in zwei Lager gespalten. Ein Großteil der Bevölkerung tendiert immer noch zu Russland, der andere Teil möchte eine Annäherung an den Westen Europas und politisch die Mitgliedschaft in der EU.
Im Ost-West-Dialog ist die Ukraine ein wenig ins Abseits geraten. Sie zu vernachlässigen oder aus dem politischen Visier zu verlieren wäre nicht gut. Die Städtepartnerschaft holt Kovel aus der bloßen Situation eines stets Unterstützten, einem dem man hilft, in eine gleichberechtigte Partnerschaft in Augenhöhe. Dies ist für die politisch Agierenden von großer Bedeutung. Es ist unseren Kommunalpolitikern zu danken, dass sie diesen Schritt der Aufnahme partnerschaftlicher Beziehung beschlossen haben (Hinweis zum Bericht aus der Zeitung).
Josef Michael Samol
Wechsel in der Vereinsführung
Im Mai 2009 wird auf der Jahreshauptversammlung ein neuer Vorstand von den Mitgliedern gewählt.
Der Vorsitz des Vereins wird von Michael Samol an Thorsten Franz übergeben. T. Franz ist seit 2006 Mitglied im Verein und war im Vorstand bereits als stellvertretender Vorsitzender aktiv. Mit dem Wechsel verbunden ist auch eine Neubesetzung des Vorstands an weiteren Positionen verbunden.
Für seine langjährigen Verdienste um den Verein wird Michael Samol auf Vorschlag des neuen Vorsitzenden T. Franz von den Mitgliedern zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
Im Jahr 2016 begeht die Stadt Barsinghausen zwei besondere Jubiläen. Mit der französischen Stadt Mont-Saint-Aignan besteht die Partnerschaft nunmehr seit 50 Jahren, mit der polnischen Stadt Brzeg Dolny seit 15 Jahren.
Die Partnerschaft zeichnet sich dadurch aus, dass diese nicht nur auf dem Papier besteht und von der Erinnerung und den guten Vorsätzen getragen wird, die man sich einst bei der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages gesetzt hat, sondern weiterhin von allen Seiten aktiv gelebt werden.
Regelmäßige gegenseitige Besuche durch Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Gruppen aus den Bereichen Sport, Kultur, Kirche, Verwaltung und Bildung prägen diese dauerhaften und damit starken Beziehungen.
Große Jubiläumsfeier mit Gästen
Mit einer Städtepartnerschaft die seit 50 Jahren besteht und damit eine der ältesten Städtepartnerschaften Niedersachsens ist, tut sich Barsinghausen bereits hervor. Dass diese Städtepartnerschaft aber nicht nur eine formelle ist, haben die Feierlichkeiten anlässlich der Himmelfahrtsbegegnung eindrucksvoll gezeigt. Zum Abschlussabend im Zechensaal waren weit mehr als 300 Gäste anwesend, aus Barsinghausen, aus Politik und Kultur und aus unseren Partnerstädten.
Neuer Vorstand 2019
Am 19. November 2019 haben die Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung einen neuen Vorstand gewählt.
Der Verein wird künftig von einer Vorstandsgruppe geführt, in der die Aufgaben flexibler wahrgenommen werden können. Um keine feste Postenzuordnung mehr zu haben, ist auf der Mitgliederversammlung auch eine Satzungsänderung in die Wege geleitet worden.